High – Tech auf dem Ziegenacker

Um das Wichtigste vorwegzunehmen, COURANTE hat die beiden Hurrikane “Irma” und ” Maria” heil auf St. Kitts überstanden. Auf unserer Fahrt vom Flughafen zum Hotel berichtet der Taxifahrer, dass ” Maria” ganz auf der Linie von St. Kitts gelegen habe.

Die Menschen waren auf das Schlimmste gefasst. Der Hurrikan ist aber etwas südlicher gezogen als vorausberechnet! Wir haben ganz feinen Saharastaub an Deck und vor allem den Totalausfall der Hauptbatterie als zentrales Problem zu bewältigen. Die Batterie hat sich als Schutz gegen Zerstörung ab einem bestimmten Ladezustand selbst abgeschaltet. Dies aufzuheben benötigt den Support des Herstellers MasterVolt.

Das erste Gespräch mit MasterVolt Köln ergibt: ” Sie brauchen Strom und Internet, sonst geht gar nichts.

Was tun auf einem Ziegenacker?????? Neben den Ziegen blöken auch noch Schafe.

Zusammen mit Percy, dem Elektriker, gelingt es eine 60 m lange Verbindung zu basteln, wobei der 110 Volt femal Stecker ankommend, mit direkter Verdrahtung weitergeführt im maritimen Abschluss an Bord endet. Die neuralgischen “Kabel direkt in Steckverbindungen” werden ziegensicher gemacht, d.h. Eimer darauf, Abdeckplane mit Steinen beschwert, damit hier Technik die Natur in Form neugieriger Ziegen bezwingt. Damit ist es aber nicht getan. Wir brauchen 230 V.

Als ich auf St. Kitts einen Kaltgerätestecker für einen Transformator von 110 Volt auf 230 Volt kaufen möchte, komme ich in ein ausgewiesenes Fachgeschäft mit lauter Frauen. An der Wand pinkfarbene Handyschutzhüllen mit Öhrchen und Glitzer. ” Das kann ja heiter werden! Sieht eher wie ein Beautyladen aus!” Da wird aber gar nicht lange überlegt. Ein Griff und die Verkäuferin übergibt mir das ersehnte Teil und vergisst dabei nicht, vorher noch die Tauglichkeit zu prüfen. Ich bin beeindruckt.  Am Boot ankommen auf Grund der Leitung aber nur ca. 190 V. Das kann ja heiter werden.

Internetverbindung geht nur mit Telefonhotspot, da heisst es erst mal eine Karte des örtlichen Providers erwerben. Flow heisst der und hat für schlappe 80 US Dollar doch glatte 12 GB im Angebot. Beinahe ein Schnäppchen. Das Ganze gilt es jetzt noch mit der Zweitverschiebung zu koordinieren und die Ladegeschwindigkeit muss bei der geringen Spannung natürlich auch minimiert werden.

Ein paar Tage sind so schnell vorbei.  Daneben gilt es noch das Boot aufzuriggen, sauber zu machen, auch der Wasserschlauch muss mit Hilfe netter Nachbarn auch 50m verlängert werden. Wir haben in weiser Voraussicht ein Hotel genommen und können so am Abend in eine nette Umgebung fliehen. Andere Segler leben auf dem Ziegenacker, z.T. Schon seit Monaten, weil grosse Reparaturen anstehen. Da hört bei mir der Spass auf.

Nach 10 Tagen haben wir es endlich geschafft. Das Boot ist startklar, der Krantermin für Montag den 27.11. vereinbart. Wir wollen nur noch los. Jetzt müssen nur noch die Motoren anspringen, das können wir natürlich an Land nicht testen. Es klappt, ab in unsere Lieblingsbucht und dann auf dem schnellsten Wege die 200 sm nach Martinique, denn es gibt noch eine Menge zu tun und auszurüsten. Ausserdem will der Sohn nach Martinique kommen um mit uns Weihnachten zu feiern.

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