Die Kosmetikindustrie hat mit ihren Anforderungen an die moderne Frau längst schon die sichtbaren Zeichen von Müßiggang aus vergangener Zeit überholt. Lange Fingernägel stellten die vorgetragene Unfähigkeit körperlich zu arbeiten dar. Heute bedürfen sie permanenter Pflege, wozu man schon mal regelmäßig viel Zeit braucht, die herrlich unökonomisch angelegt ist.
Am Küchentisch in Hamburg sitzend, stellt sich das Problem sehr praktisch, schließlich stehen wieder große Veränderungen an. Letzte Aufräum- und Putzarbeiten ruinieren hier jede künstlich hergestellte Schönheit.
Im Augenblick ist Logistik das leitende Motiv jeder Handlung, denn wir packen nicht einfach unsere Taschen, sondern müssen diversifizieren. Das Fluggepäck von diesmal leider nur 20 kg (BA) statt 23 kg bei Air France sind ein Faktor. Die Einreise nach Grenada mit seinen merkwürdigen Zollbedingungen ein weiterer. Schließlich mussten Gaby und Wolfgang bei der Einreise eine mitgebrachte Drohne mit 30% versteuern! Dank der Marktransparenz des Internets konnte die Zollbeamtin sofort den Preis ermitteln. Einwände, man habe ein Geschenk, im Übrigen sei die ganze Sache ja gebraucht, beeindrucken solche Menschen nicht sonderlich. Ein kleiner Staat wie Grenada sieht hier leider neue Geschäftsfelder.
Da kann doch unser Sohn Björn auch noch die andere Elektronik mitbringen, wenn er im Dezember nach Martinique kommt, wo es, da zur EU gehörig, keine Probleme mit dem Zoll gibt. Also sind da schon wieder Teile in der Björnkiste gelandet. Vorher muss noch entschieden werden, ob wir die Dinge gleich im November verbauen wollen oder erst später.
Segelfreunde aus der Karibik fragen zudem an, ob wir nicht diverses maritimes Zubehör mitbringen könnten. Auch diese Sachen müssen mit und zolltechnisch verteilt werden.
In der Summe haben wir zwei große Taschen, die je zur Hälfte mit technischem Zubehör und eigenen Klamotten gefüllt sind. Was bleibt ist die hochsommerliche Bekleidung, die bereits über den Atlantik nach Hamburg geflogen ist. ( Auch hier kann noch deutlich mehr an Bord bleiben. Vorbild ist für mich ein schwedischer Segler, der nur einen typischen Fjällräven Kinderrucksack als Gepäck hatte). Lange Hose und wärmender Pullover sind gerade mal für den Flug wichtig. Dann heißt es wieder bloß weg damit !!!
Zurück ins Basislager gehen aber auch die Reitsachen, die Fahrräder und das Auto, Schuhe und noch mehr Schuhe, Regenschirme und Badmintonschläger. Was bleibt ist die Erinnerung an einen herrlichen Sommer in Hamburg mit so vielen Begegnungen mit Familie und Freunden.
Eine Mitreiterin fragte mal, wie ich denn Erinnerungen mitnehmen würde. Ja, da ist heute viel digital. Es gibt sie aber die kleinen besonderen Geschenke, die noch Platz im Gepäck finden. Teebecher aus Göttingen müssen mit. In ihnen liegt plötzlich die ganze Zeit. Wir müssen beide schon stark loslassen, um uns wieder auf neue Abenteuer an Bord einlassen zu können. Hauptsache die Tassen bleiben im Schrank.
Irgendwie hat man immer schmutzige Fingernägel an Bord, da passt dann eine Lackierung überhaupt nicht mehr. Also weg damit und ab in den Flieger nach Grenada.
Von meinem iPad gesendet
Liebe Inge, zum Thema Nagellack und dunkle Ränder unter de Fingernägeln kann ich nur eine Freundin zitieren, die mir erklärte, das Problem sei nicht „Nagellack oder kein Nagellack“ sondern ganz einfach „je schmutziger die Ränder unter den Nägeln, desto dunkler der Farbton des Nagellacks“.
Ich empfehle an Bord vom klaren Rotton auf tiefdunkles Schwarz-Rot umzusteigen. Ich denke da an den Farbton der Dahlie „Arabian Night“.
Mit den allerherzlichsten Grüßen Antje
Liebe Antje,
ich werde deinem Vorschlag folgen, sobald ein Ende der fürchterlichen Arbeiten an Bord in Sicht ist.
Nach 7 Tagen auf der Werft ist das Gedankenspiel mit der neuen Farbwahl ein wirklicher Luxus.“ Arabien Night“ passt auch schon deshalb, weil wir in Grenada auf einem ähnlichen Breitengrad wie die südliche arabische Halbinsel liegen. Schöner ist es hier auf jeden Fall.
LG Inge
Werde auf die ups and downs einer 7 Tagewoche demnächst eingehen,