Kunst ist Natur – x

Was für die Künstler im auslaufenden 19. Jhd als neue Leitidee gilt, trifft auch auf uns zu. Vor Petit St. Vincent kommt Teddy, den wir zuletzt im April gesehen haben, mit seinem neugestrichenen Boot vorbei und bringt eine besondere Conch, die Schale einer Fechterschnecke mit.

Diese Fechterschnecke gründelt auf dem Meeresboden. Sie wird hier als ‚lambi ‚ frittiert oder geschmort in den Restaurants angeboten und schmeckt relativ mild. Sie war in den 60ziger Jahren auch begehrter Frischproviant für die Weltumsegler, weil man sie locker aus 4/5m Tiefe herausholen konnte. Wir finden sie auch als Sashimi mit etwas Zitrone ganz lecker.

Der Bestand hat leider sehr abgenommen. Vor den Häusern liegen sie als Dekoration oder werden als Souvenir verkauft. Eine Einfuhr in die EU ist verboten.

Teddy hat besagte Conch präpariert, indem er das Fleisch herausgenommen und das spitze Teil kunstvoll abgesägt hat. Daher die Formel Natur – x. Durch diesen Eingriff haben wir nun ein Horn! Es ist nicht einfach, aber mit etwas Übung kann man ihr einen schönen tiefen und lauten Ton entlocken.

Gehört haben wir diesen naturalistischen Ton in Bequia, als ein Fischer damit signalisierte, dass es fangfrischen Fisch gibt. Der ganze Ort wusste nun Bescheid. Natur minus Kunst landet bestimmt in der Pfanne oder auf dem Grill.

 

 

One thought on “Kunst ist Natur – x

  1. Antje Olma says:

    Liebe Inge, endlich lese und sehe ich, was es mit der vor längerer Zeit in einem Bericht schon erwähnten conch auf sich hat. Da ich mir den darauf/damit erzeugten Ton nicht vorstellen kann, wäre es für mitteleuropäische Banausen (speziell was conchtöne betrifft) doch ganz hilfreich, wenn Ihr in einem Eurer nächsten Videos diesen Ton einbaut.
    Danke, danke genug des Applaus – ich war gerne behilflich. …
    Ich werde auch nicht verraten, welche nicht ganz jugendfreien Vermutungen beim Betrachten der Conch Nahaufnahmen Ich zu hören bekam…
    Ich wünsche noch schöne Tage mit dem LI und grüße herzlichst Antje

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