Von den Spanish Virgin Islands segeln wir weiter nach Puerto Rico, wo wir mit unseren Freunden Hartmuth und Jochen aus Hamburg verabredet sind. Sie wollen uns drei Wochen begleiten und haben sich, vor die Wahl gestellt, gemütliches Daysailing zurück auf die BVIS oder auf die weiter entfernten Bahamas zu segeln, für die erste Variante entschieden. Das Ganze stellt sich als gute Entscheidung heraus. Die Bahamas sind zwar Hemmingway ästhetisierte Sehnsuchtsorte, bedeuten auf dem Rückweg aber: Wind, Welle und Strom gegen an. Jeder, der davon berichtet, verzerrt das Gesicht und rät ab.
San Juan, die Hauptstadt Puerto Ricos, ist unser Treffpunkt. Mitten im Zentrum können wir ankern und finden wieder schnell Kontakt zu Amerikanern, die uns erstmal die wichtigsten Umstände erklären, wozu auch gehört, dass sonntags ein riesiges Kreuzfahrtschiff 100 m von uns entfernt festmachen werde.
Wir genießen die Großstadt. Abends, wenn die Skyline von gigantischer Reklame durchleuchtet wird, haben wir ein wenig das Gefühl auf dem Hudson mitten in New York zu sein. Polizeisirenen jaulen durch die ganze Nacht. Containerterminals in Sichtweite, trotzdem hat dies eine verspielte Atmosphäre: Stand up Paddler und Kinder in kleinen Jollen umkreisen uns.
Am schönsten ist aber die Altstadt von San Juan. Fein heraus geputzt präsentiert sich hier Architektur aus der Kolonialzeit. Man möchte verweilen und die Schönheit und Verspieltheit genießen. Es tut gut zu sehen, dass nicht alles ökonomisch und zweckmäßig ist. Ob man in 150 Jahren die Hafencity in Hamburg als touristisches Ziel besuchen wird, muss sich noch heraus stellen.
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