Auf dem Weg zurück

Noch bevor man in Hamburg die Wintersachen rausholt, sitzen wir wieder im Flieger nach Guadeloupe. Letzte Einladungen zum Abgrillen erreichen uns hier. Wir haben uns in Le Gosier für 6 Tage in einer kleinen Wohnung mit Blick auf Hafen und Meer einquartiert, um  ” anzukommen”.

Hin- und hergerissen, ob wir nun in die Kategorie der Katastrophentouristen gehören oder nicht, machen wir erste Erkundungen, wie es sich mit den Folgen der Hurrikans ‘ Irma’ und ‘ Maria’ verhält. Die Nachbarinseln Les Saintes, von unserem Balkon noch sichtbar, haben einiges an Schäden zu verzeichnen. Dominica ist sehr stark zerstört worden und bedarf der Hilfe von außen. Auf den ersten Blick ist in unserem unmittelbaren Umfeld die Welt noch in Ordnung: Infrastruktur und Häuser sind weitgehend unversehrt, Schiffe im Hafen schaukeln friedlich.

Im südöstlichen Teil Guadeloupes sehen wir zum ersten Mal fünf Schiffe, die an Land gespült wurden oder im Hafen untergegangen sind. Wir machen kein Foto, weil es uns irgendwie unangenehm berührt. Sie lagen ungeschützt dem Hurrikan ausgeliefert. Wir fragen uns, wieso sich keiner gekümmert hat. Der Café, den wir nehmen, will denn auch nicht schmecken.

Auf einer Wanderung, die wir in Basse Terre, dem südwestlichen Flügel der Insel, unternehmen, sehen wir, dass die Wege mit schwerem Gerät geräumt worden sind. Sägearbeiten wirken beinahe beendet, wir müssen aber aufpassen, nicht in herunterhängende Kabel zu fahren. Die Arbeiter sind mit dem Aufrichten der Träger oder der Erdverlegung beschäftigt. Alles wirkt sehr routiniert. Zum Glück brechen wir unsere Bergbesteigung im Dschungel rechtzeitig ab. Es setzt sich der vorschnelle Gedanke durch, dass wir mit verstauchtem oder gebrochenem Knöchelchen hier nicht richtig aufgehoben sind, zumal wir Sandalen anhaben!!! Warum man im Regenwald niemanden bestechen soll, erschließt sich uns nicht.

Unser Ausflug zur nordwestlichen Seite versöhnt uns wieder. Wir probieren unsere neuen Taucherbrillen aus, baden ausgiebig im Meer und gönnen uns mittags einen ” assiette creole “. Auf dem Rückweg mache ich dann doch noch ein Foto von der Bucht von Deshaies, unserem wahrscheinlich erstem Ziel mit dem Boot. Auch hier hat es Verluste gegeben.

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