Nein, hier ist nicht Kafka gemeint, sondern das hundsgemeine Vorgehen eines allen Seglern zumindest vom Hörensagen bekannten Koboldes, des Klabautermannes.
Sein größtes Vergnügen besteht darin, Gegenstände, die man an Bord dringend braucht und oft zur Hand nimmt, zu dem immer an den gleichen Stellen ablegt, verschwinden zu lassen.
Hat der Segler nach verzweifelter Suche das halbe Schiff von unten nach oben gekehrt und sich nach einigen Tagen mit dem Verschwinden des Gegenstandes abgefunden, ja bereits einen Ersatz aus dem Vorrat genommen oder den Gegenstand neu gekauft, so taucht der gesuchte Gegenstand plötzlich und unerwartet an der Stelle wieder auf, wo man ihn immer abzulegen pflegte. Die Verblüffung ist vollkommen. Man hatte den Ablageort doch einmal, zweimal, allein, zu zweit, wieder und wieder durchsucht… nichts. Dann hält man erfreut, dass der Gegenstand wieder aufgetaucht ist und doch verwundert, inne. Wenn man nun nur aufmerksam genug in die eingetretene Stille hört, kann man das schäbige Lachen wahrnehmen. Er hat wieder zugeschlagen und freut sich nun diebisch. So und nicht anders ging es uns mit dem Schloß, mit dem wir unser Beiboot bei Landausflügen mit einer Kette sichern. Nach einem formidablen Abendessen waren wir mit unseren Gästen zurück an Bord. Alles war wie immer abgelaufen. Alle einsteigen, Schloß aufschließen, Kette und Schloß an den bekannten Orten verstauen. Bei der Einkaufstour am nächsten Morgen aber blieb das Schloß verschwunden. Alles lief ab, wie oben beschrieben. Ein Ersatzschloß musste her und nach zwei Tagen war das alte an genau der Stelle, wo es immer abgelegt wurde, wieder vorhanden. Ich grüble immer noch darüber, wie das angehen kann. Ich glaube, es gibt ihn wirklich.